Wettbewerbe: Zentrumsentwicklung Küsnacht - Zentrumsplanung Küsnacht
(07.08.2012 / 15:14)
Zentrum Küsnacht
Einem Dorf, welches im Zentrum durch Bahngeleise zerschnitten wird, kann
auch mit guter Architektur der Charakter der Agglomerationsgemeinde nicht
genommen werden.
Jurierung Juni 2012, Mitarbeit: Barbara, Roman, Emanuell, Michèle, Franziska & Amberg Engineering
Am Montag 9. Sept. 2019 habe ich meine Bedenken gegenüber dem Vorgehen und der Areal-Wahl geäussert.
Da ein Architekt nicht Projekte kritisieren sollte, ohne eine Alternative zu präsentieren, liefere ich diese hiermit nach.
Da das SBB-Areal einem öffentlichen Gestaltungsplan unterliegt, kann, mit Sonderbauvorschriften gebaut werden. Die Chancen für eine Zustimmung schätze ich auf dem SBB Areal weitaus höher ein, als dem Parkplatz-Areal.
Das Bild unten rechts, zeigt ein Vorschlag, welchen ich gut fände, welcher es- aus meiner Einschätzung- politisch aber eher schwer haben würde.
Mit einer attraktiven Passarelle und einer Fussgänger-Begegnungszone auf der Hang- und auf der Seeseite der Geleise, würden alle Beteiligten profitieren.
Das SBB Areal würde die schlechte Anbindung verbessern und mit der Migros neben dem Bahnhof die Attraktivität ihres Grundstückes massiv steigern.
S-Bahn und Busstation lägen unmittelbar vor der Migros, Anlieferung von hinten und Parkplätze auf beiden Seiten der Geleise.
SBB-Parzelle fotografiert im Sept. 2019
Leserbrief „Arealentwicklung Zürichstrasse“ vom 5.9.2019
Eine Vision oder eine räumliche Entwicklungs-Strategie müsste die Basis für alle politischen Entscheide in der Zentrumsentwicklung bilden.
Motoren der Zentrumsentwicklung sind die S-Bahn und die beiden Grossverteiler. Diese generieren Passantenströme, ohne die andere Detailhändler und von Laufkundschaft abhängige Dienstleister nicht überleben können.
Es erstaunt daher nicht, dass die Migros eine zentrale Schlüsselparzelle gerne im Baurecht übernehmen möchte (vielleicht möchten dies andere aber auch).
Dass die Migros ins Zentrum von Küsnacht gehört, ist unbestritten. Das heisst aber nicht, dass die Migros das Zentrum von Küsnacht gestalten soll, denn sie hat ein kommerzielles Interesse und kein städtebauliches oder siedlungspolitisches.
Die Hoheit über die Siedlungsentwicklung darf der Gemeinderat meiner Meinung nach nicht aus der Hand geben.
Deswegen mache ich mir Sorgen, wenn der Gemeinderat eine strategische Schlüsselparzelle im Baurecht abtreten will und dadurch für die nächsten 99 Jahre keine Steuerungsmöglichkeiten in der Zentrumsentwicklung mehr haben wird.
Dass unser Gemeinderat ohne Visionen (Masterplan) operiert, ist bedenklich, dass er aber strategisch dermassen unbedarft handelt, ist grobfahrlässig.
Das Grundstück oberhalb des Bahnhofes bildet die städtebauliche Wahrnehmung (Bild, Adresse) von Küsnacht.
Diese mit logistisch optimierten Anlieferungsrampen zu bebauen kann nicht im Interesse einer selbstbewussten Gemeinde liegen.
Als Konsequenz für dieses städtebaulich unbedachte Handeln würde ich die Finanzkompetenz des Küsnachter Gemeinderats von fünf auf eine Million Franken herabsetzen, damit in Zukunft über strategische wichtige Immobiliendeals in der Gemeinde wieder diskutiert werden kann.
Urs Esposito
Gemäss Küsnachter vom 13. April 2017 prüft der Gemeinderat momentan die Verbesserung des Perron-Zuganges.
Hierfür möchte er die best. Unterführung für sehr viel Geld mit Liften behinderten gerecht ausbauen lassen.
Leider überlegt der Gemeinderat nicht, ob eine zweite, behinderten gerechte Unterführung nicht
mehr Vorteile bringen würde als die Sanierung der bestehenden.
Für eine neue Unterführung sprechen folgende Argumente:
1. Topographie/Statik Neue Unterführung am tiefsten Punkt, im hinteren PP-Bereich, keine Konflikte mit Oberwachttunnel
2. Benutzung der bestehenden Unterführung wird durch Bauarbeiten nie tangiert
3. S-Bahnzüge in Stosszeiten sind bis 300 m lang, zusätzliche Unterführung verteilt Personenströme besser
4. Eine mit Velos befahrbare Unterführung verbindet seeseitiges SBB-Areal mit hangseitiger Schule, Migros, Zentrum
Nach Fertigstellung der Unterführung kann bestehender Parkplatz besser organisiert u. ästhetisch aufgewertet werden.
Einem Dorf, welches im Zentrum durch Bahngeleise zerschnitten wird, kann
auch mit guter Architektur der Charakter der Agglomerationsgemeinde nicht
genommen werden.
Wir finden es deshalb müssig über eine Visitenkarte von Küsnacht
nachzudenken und hierbei nur ein zu stark begrenztes Areal berücksichtigen
zu dürfen.
Eine Zentrumsentwicklung muss primär strategisch städtebaulich- und erst
dann formal architektonisch angegangen werden.
Wie soll eine sinnfällige Arealüberbauung überhaupt geplant werden, wenn
keine Planungssicherheit bezüglich der Ausdehnung des massgeblichen
Areals besteht?
Der von der Gemeinde vorgeschlagene Oberwachttunnel schafft eine
technische Krücke für ein städtebauliches Problem, bei welcher sich alle
Beteiligten nur mit Nachteilen konfrontiert sehen werden. Anstelle einer "lose
- lose" Situation schafft unser Ansatz eine "win -win" Situation, welche nur
Gewinner kennt.
Lärm, Emission und die städtebauliche Zäsur durch die Geleise werden
eliminiert, was nicht nur im Zentrum eklatante Vorteile schafft, sondern allen
Grundeigentümmern eine Aufwertung Ihrer Grundstücke beschert.
Durch unser Projekt werden rund 25'000 m2, heute wegen den Geleisen
brachliegendes Land, in Zentrumslage bebaubar.
Es entstehen attraktive Ladenflächen mit genügend Raum für einen
Grossverteiler, schöne Büroräume und Wohnungen in Zentrumslage mit
direkter S-Bahn Anbindung und unverbaubarer Seesicht.
Die neuen Steuerzahler (Firmen und Privatpersonen, welche in diese
attraktiven Arbeits- und Wohnflächen einziehen) garantieren den Küsnachter
Steuerfuss nachhaltig tief zu halten.
Eine Adresse, welche Küsnacht gerecht wird, eine Vorfahrt, an welcher man
Gäste von der S-Bahn abholen kann ohne die Durchfahrt zu blockieren, ein
Platz als Begegnungsort mit attraktiven Geschäften, Büros- und Wohnungen,
sind die Vorteile unseres Vorschlages.
Ohne unser Projekt ändern zu müssen, kann der Platz hinter dem Bahnhof
oberirdisch 140 Parkplätze anbieten, oder, für Markt oder Chilbi von Autos
befreit, einen echten Begegnungsort im Herzen von Küsnacht generieren.
Im Fall der Chilbi stehen in der Tiefgarage immer noch 200 Parkplätze zur
Verfügung, welche eine problemlose Zufahrt ermöglichen ohne den Betrieb
zu stören. Grosszügige Oblichter erhellen am Tag die Tiefgarage und
erlauben mit den direkten Aufgängen ins Freie, dass keine Kellerstimmung
aufkommt. In der Nacht beleuchten diese Oberlichter vom Licht der
Tiefgarage auch den Platz und schaffen einen sinnlichen Bezug von Unten
und Oben. Auch über den Bahneinschnitt erhält die Tiefgarage Tageslicht.
Die geplante Bebauung stellt eine Erweiterung des bestehenden Zentrums
dar, ist Zonen konform und übernimmt die Geschossigkeit der best. Gebäude im Zentrum..
Einmalige Chance:
Weil seeseitig der Geleise das SBB-Areal heute noch unbebaut ist, besteht
nur jetzt die Chance mit relativ geringen Baukosten die Geleise im Tagbau
abzutiefen.
Phase 1:
Seeseitig der jetzigen Geleise wird die Baustelleninstallation für die neue
Streckenführung der S-Bahn angelegt. Das Bahnhofsgebäude wird geräumt
und die wichtigsten Infrastrukturen in Containern untergebracht.
Phase 2:
Das alte Bahnhofsgebäude wird abgebrochen und der Tunnel im
Offentagbau von beiden Seiten seeseitig des aktuellen S-Bahn-Trassés bis
zum Oberwacht-Tunnel gegraben. Die S-Bahn bleibt im Betrieb.
Phase 3:
Oberwacht-Tunnel wird gesperrt und der Privatverkehr via Gartenstrasse
umgeleitet. Die beiden Tunnelhälften werden verbunden, Einbau der
Bahninfrastruktur und Neubau des Bahnhof-Gebäudes.
Phase 4:
In einem optimierten Zeitfenster werden die S-Bahngeleise vom früheren
Trassee an die neue Linienführung angehängt. In den wenigen Ferientagen,
in welchen dies geschieht, werden die Passagiere der S-Bahn mit Bussen
transportiert.
Phase 5:
Die alten oberirdischen Gleisanlagen werden abgebrochen und das
Strassennetz gem. der neuen Zentrumsplanung angelegt.
Phase 6:
Der Individualverkehr kann nun die S-Bahn oberirdisch kreuzen
und der neue Parkplatz beim Bahnhof wird eröffnet.
Phase 7:
Die Überbauung der einzelnen Baufelder beginnt gestaffelt, so
dass das Zentrum von Küsnacht immer nur eine bis zwei Baustellen
gleichzeitig aufweist, welche sich nicht gegenseitig behindern.
Verkehrssituation:
Dank der Tieferlegung der SBB Geleise können alle zum See führenden
Strassen als Verbindung genutzt werden, was zu einer massiven Entlastung
der Oberwachtstrasse führen wird. Das Netz der Quartierstrassen wächst
wieder zusammen und ermöglicht ein menschenwürdiges Nebeneinander
von allen Verkehrsteilnehmern. Die Abkehr von der Kanalisierung des
Verkehrs durch die Oberwachtstrasse löst das aktuelle Nadelöhrprobleme
und verhindert Staus. Autotunnels werden unnötig.
Der Bahnhof ist endlich auch für Behinderte ohne Barrieren zugänglich und
die Anbindung der Tiefgarage an die Lifte des Bahnhofes und den
unterirdischen Zugang des Grossverteilers schafft viele funktionale
Synergien. Durch die Standortvorteile im Zentrum wird die Entwicklung von
Küsnacht nachhaltig positiv beeinflusst.
siehe auch Zentrumsentwicklung Küsnacht
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